Scheinarchitektur
Substantiv · f
—
Architektur: perspektivische, Tiefenwirkung erzielende Darstellung von architektonischen Elementen durch Wandgemälde, Deckengemälde oder angedeutete Reliefs
In Pompeji wurden Wandfresken gefunden, die als Scheinarchitektur den Raum in einen gemalten Garten fortsetzen sollten.
In ihrem illusionistischen Erscheinungsbild weist die Scheinarchitektur der Villa Carducci damit durchaus Parallelen zum imitativen Verfahren römischer Wandmalereien des zweiten Stils auf.
Über den Bücherschränken schließt ein kräftig vortretendes Gesims die Wandzone ab. Darüber und noch unterhalb des Deckenfreskos beginnt dann die Scheinarchitektur mit Muldengewölbe, welches sich auf die Fensternischen und die dazwischen befindlichen Reliefs bezieht.
Auf schwarz-rot gemustertem Parkettboden gleitet man hinüber in den nachtblauen Musiksalon, wo man sich inmitten der Scheinarchitektur eines Atriums wiederfindet.
Selbst Japan gönnt sich auf dem Hauptgelände nur Scheinarchitektur, eine amöbenförmige Hülle aus Bambus, was von ferne so wirkt, als habe jemand einen riesigen Kartoffelsack auf der Expo abgeworfen.
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